Unter dem Thema „Nationen und Kirchen: Ökumenische Antworten auf Nationalismus und Migration“ tagte vom 23.8.-25.8.2018 im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen die Societas Oecumenica mit rund 80 Teilnehmer*innen aus etwa 20 Ländern. In mehreren Hauptvorträgen ging es um das Verhältnis von ‚Staat‘ und ‚Nation‘ sowie die ökumenische Problematik von Migration und Nationalismus. Der Hauptvortrag des katholischen, in Vietnam geborenen und in den USA lehrenden Theologen Peter C. Phan zu „Migration, Nationalism and Ecumenical Unity: Challenges and Opportunities for the Churches“ fand in Heidelberg in der Alten Aula statt und zog weitere Zuhörer an. Kahli Zhimomi aus Nagaland (Indien) und Friederike Nüssel (Heidelberg) trugen kurze Antwortreferate dazu vor. Aus orthodoxer, römisch-katholischer und baptistischer Sicht wurde das Gesamtthema vertieft, bevor zum Schluss zwei praxisorientierte Diskussionsinitiativen von Seiten des Lutherischen Weltbundes und des Ökumenischen Rates der Kirchen gemeinsam mit der römisch-katholischen Kirche vorgestellt und diskutiert wurden. In der zeitlichen Struktur nahmen diesmal etwa 30 Kurzvorträge, die parallel stattfanden, einen großen Teil ein. Insgesamt kam es zu einem lebendigen Austausch, der viele Teilnehmer – wie sich in der Abschlussdiskussion zeigte – dazu anregte, sich in Zukunft stärker mit der Frage der Migration wie auch Fragen nach Nationalismus, Populismus, Patriotismus und deren theologische Bewertung zu beschäftigen.
Die Societas Oecumenica ist die Europäische Gesellschaft für Ökumenische Forschung und vereinigt verschiedene ökumenische Institute und Fakultäten oder sonstige kirchliche und wissenschaftliche Einrichtungen sowie zahlreiche meist wissenschaftlich tätige Ökumeniker*innen. Die im Zweijahresrhythmus stattfindenden Tagungen dienen neben der gemeinsamen Beschäftigung mit einem aktuellen Thema auch immer dem Austausch der anwesenden Mitglieder. Die Kurzvorträge geben vor allem jungen Akademiker*innen (Doktoranden) die Gelegenheit, ihre ökumenischen Forschungsprojekte vorzustellen und mit Experten zu diskutieren. Das Konfessionskundliche Institut ist institutionelles Mitglied der Societas und war dieses Mal vertreten durch Dagmar Heller.