Vom 18. bis 25. Januar 2021 findet die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen” statt – in diesem Jahr allerdings eingeschränkt durch die Schutzbestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. So können nicht wie sonst jeder der möchte, am 24. Januar zentralen Gottesdienst in der Hamburger St. Petri Kirche teilnehmen, sondern nur eine festgelegte Anzahl von Personen, die sich persönlich anmelden müssen.
Das Motto der diesjährigen Gebetswoche ist dem Johannesevangelium entnommen: Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen” (Joh 15,5-9). Es geht von den unterschiedlichen Facetten des johanneischen Wortes aus: ein Leben im Einklang mit sich selbst, mit der Gemeinschaft, in die jede und jeder Einzelne gestellt ist und mit Gott. In Gottes Liebe zu bleiben heißt zunächst, mit sich selbst versöhnt zu werden. In Christus zu bleiben ist eine innere Haltung, die im Laufe der Zeit wächst. Sie kann vom Kampf um das Lebensnotwendige überholt werden und wird durch die Ablenkungen, den Lärm, die Hektik und die Herausforderungen des Lebens bedroht. Jesu Wort und seine Liebe befähigen zur Nächstenliebe: zur Liebe derjenigen, die den Christinnen und Christen anvertraut sind, aber auch zur Liebe zu anderen christlichen Traditionen. Durch das Bleiben in Christus wachsen so Früchte der Solidarität und des Zeugnisses. Spiritualität und Solidarität sind untrennbar miteinander verbunden. Wer in Christus bleibt, empfängt die Kraft und die Weisheit, ungerechte und unterdrückende Strukturen zu bekämpfen, einander als Brüder und Schwestern in der einen Menschheitsfamilie zu erkennen und eine neue Lebensweise zu schaffen, die von Respekt und Gemeinschaft mit der ganzen Schöpfung geprägt ist.
Die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen wurde 1909 in den USA ins Leben gerufen und 1916 von Papst Benedikt XV. mit einem Apostolischen Schreiben auf die ganze katholische Kirche ausgeweitet. Seit 1968 werden die Themen und Texte für die Gebetswoche von einer vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen beauftragten Gruppe veröffentlicht, der auch die Referentin des Konfessionskundlichen Instituts für weltweite Ökumene, Dr. Hanne Lamparter, angehört. Die Grundtexte für die Weltgebetswoche und der Themenvorschlag stammen jedes Jahr aus einem anderen Land. Mit der Erarbeitung der diesjährigen Texte war die Kommunität der Schwestern von Grandchamp in der Schweiz beauftragt worden. Die Kommunität besteht aus etwa 50 Schwestern aus verschiedenen Kirchen und Ländern.
Die diesjährigen Texte wurden von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) übersetzt und sind auf deren Homepage abrufbar.