Von Freitag, den 15. Juni bis Sonntag, den 17. Juni 2018 beschäftigten sich im Konfessionskundlichen Institut zwölf junge Menschen mit dem Thema „Frauen in der Orthodoxie“ unter der Begleitung der Referentin für Orthodoxie, Dr. Dagmar Heller. Es handelte sich um eine Tagung des Jungen Forum Orthodoxie der EKD, ein deutschlandweites Netzwerk evangelischer Theologinnen und Theologen, die ihre Kenntnisse über die Orthodoxie erweitern wollen. Die drei eingeladenen Referentinnen kamen aus der Russisch-Orthodoxen, der Serbisch-Orthodoxen und der Syrisch-Orthodoxen Tradition. Insgesamt wurde aus den Vorträgen deutlich, dass in den orthodoxen Kirchen sowohl der byzantinischen als auch der orientalischen Tradition eine Ordination von Frauen nicht möglich ist. Was derzeit in einigen Kirchen diskutiert wird und z.B. im Patriarchat von Alexandrien auch offiziell beschlossen wurde, ist die Wieder-Einführung des Amtes von Diakoninnen, das es in der Alten Kirche bereits gab. Es wurde auch deutlich, dass es in der byzantinischen Tradition eine Diskussion über die Frage der Frauenordination spätestens seit den 1980er Jahren gibt, die auch dazu geführt hat, dass führende Persönlichkeiten ihre anfangs ablehnende Haltung modifiziert haben. Tenor sei, so die Referentinnen, dass orthodoxe Theologen heute darin übereinstimmen, dass es keine theologischen Gründe gegen die Ordination von Frauen gebe. Hindernisse sind jedoch die Rolle der Tradition sowie die konservative Haltung einiger Gruppen an der Gemeindebasis. Um Veränderungen in den orthodoxen Kirchen zu bewirken, müsse man anders vorgehen als in westlichen Kirchen.
Außerdem gab es einen Überblick über die drei Dialoge, die die EKD mit orthodoxen Kirchen führt. Der zuständige Referent des Kirchenamtes der EKD, PD Dr. Martin Illert, will das Junge Forum Orthodoxie in Zukunft stärker in diese Dialoge mit einbinden. Neben der thematischen Arbeit gab es auch Gelegenheit für die Studierenden, ihre Forschungsprojekte vorzustellen. Zum Abschluss der Tagung besuchte die Gruppe die Göttliche Liturgie in der griechisch-orthodoxen Kreuzerhöhungskirche in Mannheim, wo Priester Dr. Georgios Basioudis anschließend noch für Fragen zur Verfügung stand.