Die Gesellschaft zum Studium des Christlichen Ostens (GSCO) verleiht alle zwei Jahre einen Nachwuchspreis, mit dem herausragende Abschlussarbeiten von Studierenden im Bereich der Ostkirchenkunde gewürdigt werden. Bei der diesjährigen Jahrestagung, die am 19. Und 20. April 2024 in Paderborn stattfand, wurde dieser Preis an Simon Hansbauer verliehen, der im Herbst 2020 im Konfessionskundlichen Institut als Praktikant im Orthodoxiereferat wichtige Impulse für sein Interesse an der orthodoxen Welt erhalten hatte. Seine prämierte Arbeit stand unter dem Thema „Entstehung und Frühgeschichte des miaphysitischen Patriarchats von Antiochia: vom Konzil von Chalkedon bis zur islamischen Eroberung“ und wurde von Prof. Dr. Karl Pinggéra an der Universität Marburg begleitet, der auch dem Wissenschaftlichen Beirats des Konfessionskundlichen Institutes angehört. Bei ihm arbeitet Hansbauer nun auch an einer Promotion. Die von Prof. Dr. Regina Elsner (Münster) verfasste Laudatio wurde von Prof. Dr. Jennifer Wasmuth (Göttingen) verlesen, die Urkunde überreichte Prof. Dr. Thomas Kremer (Eichstätt) als Vorstandsvorsitzender der GSCO.
Hansbauers Arbeit passte auch sehr gut zum Thema der Jahrestagung der GSCO, die sich generell mit dem orientalisch-orthodoxen Christentum beschäftigte unter dem Titel „Neue Perspektiven auf alte Traditionen“. Den Auftakt dazu bildete ein Besuch bei Metropolit Philxenos Mattias Nayis von der Syrisch-orthodoxen Kirche im Kloster St. Jakob von Sarug in Warburg. Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Theresia Hainthaler über den Dialog zwischen den orientalisch-orthodoxen Kirchen und der Assyrischen Kirche des Ostens. Außerdem gaben drei Nachwuchswissenschaftler und – wissenschaftlerinnen Einblicke in die koptische Kunst und Architektur, in die Rolle der Armenischen Kirche bei den Einheitsbemühungen im Römischen Reich unter Kaiser Heraclius und in das syrische Mönchtum.
DH