Seit 1961 gibt das Konfessionskundliche Institut beim Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (bzw. ab Band 49 bei V&R unipress) die Buchreihe „Kirche und Konfession“ heraus, die im Jahr 2001 (ab Band 42) in die Reihe „Kirche – Konfession – Religion“ überführt wurde, für die seither das KI unter Mitarbeit der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen als Herausgeber fungiert. Neben Dissertationen und Habilitationsschriften werden hier auch andere wissenschaftliche Arbeiten zu interdisziplinären aktuellen Themen über die verschiedenen Konfessionen, Kirchen, Religionen und Weltanschauungen veröffentlicht. Die Reihe richtet sich an Theolog/innen, Religionswissenschaftler/innen genauso wie an fachlich interessierte Laien.
Seit Januar 2021 sind zwei neue Bände in dieser Reihe erschienen, die in den Bereich Konfessionskunde bzw. Ökumene einzuordnen sind.
Es handelt sich einmal um Band 78, eine Untersuchung des Zeithistorikers Imanuel Baumann, dem neuen Leiter des Memoriums Nürnberger Prozesse, zu „Loyalitätsfragen. Glaubensgemeinschaften der täuferischen Tradition in den staatlichen Neugründungsphasen des 20. Jahrhunderts“. Der Autor zeigt, wie sich der religiöse und gesellschaftliche Nonkonformismus und die Position gegenüber einem Staat, die für das Täufertum charakteristisch waren, in den staatlichen Entwicklungen des 20.Jahrhunderts in Deutschland ausgewirkt haben. Er betrachtet vor allem Mennoniten, Baptisten und den Bruderhof. Entlang spezifischer Interpretationsachsen werden freikirchliche Wahrnehmung und religiöse Deutung der jeweils neuen Staatsform untersucht, die staatlichen Freiheitserweise und Loyalitätsforderungen an die Glaubensgemeinschaften um 1919, 1933 und 1949 analysiert sowie die Einstellung zu Wehrpflicht und Eidverweigerung in längerer Perspektive betrachtet.
Jüngst erschien Band 80 über „Die ökumenische Pädagogik von Papst Franziskus“, in dem Zygfryd Glaeser, Fundamentaltheologe und Ökumeniker an der Universität Opole (Polen) und Anna Zellma, Pastoraltheologin an der Universität Ermland-Masuren in Olsztyn (Polen) gemeinsam die entscheidenden Elemente der ökumenischen Lehre von Papst Franziskus vor allem im Hinblick auf seine Verweise auf Martin Luther und die lutherische Tradition untersuchen. Die beiden Autoren zeigen, dass dem Ökumeneverständnis von Papst Franziskus die respektvolle Begegnung mit anderen zugrunde liegt, die den Charakter eines dialogischen Zeugnisses trägt. Papst Franziskus ermutigt sowohl Katholiken als auch Lutheraner zur Bekehrung und zur Änderung ihrer Denkweise.
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