Am 8. Juni 2021 hielt Freikirchenreferent Dr. Lothar Triebel vor dem zweiten Bachelor-Jahrgang der Freien Theologischen Hochschule (FTH) Gießen einen Vortrag über innerprotestantische Ökumene. Eingeladen hatte ihn der Inhaber der FTH-Professur für Systematische Theologie, Dr. Christoph Raedel.

Der Vortrag fand statt im Rahmen des Basismoduls Historische / Systematische Theologie II: Einführung in die Kirchengeschichte und christliche Lehrbildung. Innerhalb dessen belegen die Studierenden in der zweiten Hälfte des Sommersemesters eine Vorlesungsreihe „Konfessionskunde“. Triebels Vortrag war der Auftakt dieser Reihe.

Eingangs nannte Triebel einige Fallbeispiele für teilweise schon sehr erfolgreiche innerprotestantische Versöhnungsprozesse: Die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft von EKD und Evangelisch-methodistischer Kirche (1990), das Konvergenzdokument der Bayerischen Lutherisch-Baptistischen Arbeitsgruppe (BALUBAG): Voneinander lernen – miteinander glauben. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (2009), und die Kasseler Erklärung von Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) und Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) (1996). Ohne konfessionskundliche Vorkenntnisse der Beteiligten und die Bereitschaft zu intensiven Lernprozessen, zum Kennenlernen des Anderen, seiner konfessionellen Überzeugungen, wären diese Prozesse nicht möglich gewesen. Triebel verwies auch auf das Forschungsprojekt „Heilung der Erinnerungen: Freikirchen und Landeskirchen im 19. Jahrhundert“, das im Zuge der Reformationsdekade 2013-2016 stattfand; der diesen Prozess dokumentierende Band wurde 2018 u.a. von Triebels Vorgänger als KI-Freikirchenreferent, Dr. Walter Fleischmann-Bisten, herausgegeben.

Im Folgenden erläuterte Triebel dann Voraussetzungen, Methodik und Konsequenzen solcher Versöhnungsprozesse am Beispiel des mennonitisch-lutherischen Dialogs 1980-2010 und seiner Weiterführungen, nicht zuletzt seiner Erweiterung um römisch-katholische Partner, bis 2020. Abschließend verwies er auf die Pentade (Halbdekade) zum „Täufergedenken 1525-2025“, die ebenfalls auf intensiven konfessionskundlichen Bemühungen aufruht.

Coronabedingt konnte auch dieser Vortrag nur online stattfinden. Der seit zwei Jahren geplante physische Besuch des KI-Freikirchenreferenten in Gießen wird, falls dann möglich, im Wintersemester nachgeholt werden.

Ansprechpartner

Pfr. Dr. Lothar Triebel
Referat Freikirchen

Telefon

06251.8433.22