Zu verstehen, wie die anderen Kirchen ticken – das versuchten die Teilnehmenden des Grundkurses Konfessionskunde II, den das Konfessionskundliche Institut vom 6.-10. März diesmal in Neustadt/Weinstraße organisierte.
Auch wenn die Unterschiede zwischen den Konfessionen für die meisten christlichen Gläubigen keine Rolle mehr spielen, kommt an vielen Stellen die jeweils eigene kirchliche Prägung doch zum Tragen, stellten einige der Kursteilnehmer in einem Abschlussgespräch fest. Wo aber in naher Zukunft Kenntnisse über die jeweils anderen entscheidend wichtig werden, ist im Religionsunterricht, – vor allem dort, wo er konfessionsübergreifend durchgeführt werden wird. Gerade die Tatsache, dass dann nicht nur evangelische und katholische Schüler in derselben Religionsklasse sitzen, sondern vermehrt auch Angehörige von Freikirchen, Pfingstkirchen und auch orthodoxen Kirchen, fordert von Religionslehrern mehr Kenntnisse über die jeweiligen die vorhandenen Glaubensrichtungen. Nur durch Konfessionssensibilität kann dieser Religionsunterricht bei den Schülern seine Ziele erreichen. Ähnliches gilt auch für ökumenische Begegnungen auf allen Ebenen in der immer pluraler werdenden kirchlichen Landschaft.
Dazu vermittelt das Konfessionskundliche Institut mit seinen Grund- und Aufbaukursen wesentliche Grundlagen. Im Grundkurs II (Grundkurs I fand im vergangenen Herbst statt) ging es zunächst um das jeweilige Verständnis von Kirche in den verschiedenen Konfessionen und damit um das Selbstverständnis der Kirchen gegenüber den jeweils anderen. In einem zweiten Block wurden einige der wichtigsten ökumenischen Vereinbarungen angeschaut, durch die Gemeinschaft zwischen bislang getrennten Kirchen hergestellt wurde oder zumindest Fortschritte auf diesem Weg gemacht wurden. Ein dritter Block nahm die Taufe näher unter die Lupe und untersuchte die Schwierigkeiten, die sich aus einem unterschiedlichen Verständnis der Taufe im ökumenischen Gespräch ergeben bzw. die Lösungsansätze, um trotz dieser Schwierigkeiten sich gegenseitig als Christen und als Kirchen anerkennen zu können.
Im kommenden Herbst und im Januar 2024 bietet das Konfessionskundliche Institut einen ‚Aufbaukurs Konfessionskunde‘ in zwei Teilen zum Thema „Gottesdienst, Liturgie und Raum“ an (15.-17.September 2023 und 26.-28.Januar 2024), sowie im Frühjahr 2024 (11.-15. März 2024) einen weiteren Aufbaukurs, der sich mit der römisch-katholischen Kirche beschäftigt. Wer möchte, kann nach der Teilnahme an zwei Grund- und zwei Aufbaukursen das Zertifikat „Berater*in für Konfessionskunde“ erwerben.