
Foto: Dr. Üllas Tankler, UMC
Nach drei Jahren coronabedingter online-Tagungen trat der European Methodist Council (EMC) vom 30. Sept. bis 3. Okt. 2022 erstmals wieder ‚analog‘ zusammen, diesmal in Hamburg. Auf Einladung eines der Konferenzleiter, des Bischofs der Ev.-methodistischen Kirche (EmK) Harald Rückert, nahm KI-Freikirchenreferent Dr. Lothar Triebel als Beobachter daran teil.
Im EMC sind zwölf methodistische bzw. wesleyanische Kirchen organisiert sowie unierte Kirchen wie die schwedische Equmeniakyrkan und die Chiesa Evangelica Valdese, zu deren Gründungsmitgliedern auch jeweils eine methodistische Kirche gehört. Inwiefern diese Kirchen untereinander in voller Kirchengemeinschaft stehen, war eines von vielen Themen der Tagung. Für einen landeskirchlichen Gast wie Triebel war diese Frage besonders interessant, weil EmK und EKD(-Gliedkirchen) bereits seit 35 Jahren in Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft stehen. Außerdem sind mehrere methodistische Kirchen Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), deren Mitglieder auch in Kirchengemeinschaft zueinander leben.
Der Bericht der methodistischen GEKE-Beauftragten, Pastorin Annette Gruschwitz, gehörte ebf. zu den Themen dieses Treffens. Zum EMC gehören neben den Mitgliedskirchen auch acht „Related organisations“ und ein „standing committee“ (nämlich der „Fund for Mission in Europe“). An den Ratstagungen nehmen daher auch Beauftragte für verschiedene Arbeitsfelder teil.
Die Tagung war aufgrund der langen Zeit, in der man nicht physisch zusammentreten konnte, zwar stringent organisiert, aber nur wenig Zeit war für das „Business Meeting“ mit offiziellen Tagesordnungspunkten vorgesehen. Vielmehr waren Begegnung, Gebet, Austausch zentral. Mehrfach bat die Tagungsleitung darum, im gegenseitigen Zuhören damit zu rechnen, auch Gottes Wort zu hören. Als Beobachter konnte man eine Ahnung davon bekommen, wie es dem deutschen Teil der United Methodist Church (UMC), der EmK, im vergangenen Jahr gelungen ist, anders als viele andere Kirchen weltweit die Lösung streitiger ethischer Auffassungen nicht in Loslösung, in Spaltung zu suchen, vielmehr durch interne organisatorische Pluralisierung beieinander bleiben zu können. Umso bedauerlicher ist, dass es in der internationalen UMC bereits zu Spaltungen gekommen ist und weitere angekündigt sind. Und umso wichtiger ist, dass es mit dem EMC eine Platform gibt, auf der verschiedene methodistische Kirchen miteinander in Kontakt sind und auch gemeinsame Projekte betreiben können.