Vom 1. bis 3. Juli 2019 fand in Kirchheim/Hessen der zweite Christliche Convent Deutschland (CCD) statt. Dies ist eine Konferenz von Leitern verschiedenster Werke, Verbände, Gemeinden etc. charismatischer und/oder evangelikaler Prägung. Zum Trägerkreis gehören u.a. auch Weihbischof Thomas Maria Renz, Rottenburg-Stuttgart, und der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Pastor Christoph Stiba. Anwesend war auch der Braunschweiger Landesbischof Dr. Christoph Meyns, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für den Kontakt zu den evangelischen Kommunitäten.
Von den ca. 220 Teilnehmern bezeichneten sich ca. 44% als freikirchlich, 39% landeskirchlich-evangelisch, 13% römisch-katholisch und 4% messianisch oder überkonfessionell. Kurz vor der Tagung wurden sie wie folgt per E-mail auf das Zusammentreffen eingestimmt: „Wir glauben, dass Gott uns zusammenruft, um IHN gemeinsam zu suchen, und erwarten sein Wirken unter uns. Wir wollen gemeinsam hören und wahrnehmen was der Geist Gottes in unsere Zeit spricht. Im Hören aufeinander und auf prophetische Stimmen im Land erwarten wir Perspektive und Orientierung. Wir freuen uns auf die gemeinsamen Tage, wir wollen uns aufeinander einlassen, wir wollen im Gebet für unser Land einstehen, und wir wollen uns um den Gekreuzigten versammeln. Lassen Sie uns diese Tage im Gebet vorbereiten, unsere eigene Agenda beiseitelegen und mit offenem Herzen und freudiger Erwartung anreisen.“
Während der Konferenz gab es in beständigem Wechsel Phasen von Lobpreis in der Großgruppe, Gebeten und Diskussionszeiten in Kleingruppen sowie Vorträge sowohl von Mitgliedern des Trägerkreises wie von Externen, die aber der Arbeit verbunden sind. Dazu gehörten der Journalist Dr. Markus Spieker, der Pariser Soziologe Prof. Dr. Michael Hochschild, der Informationswissenschaftler Prof. em. Dr. Klaus Henning, die Kirchengeschichtlerin PD Dr. Nicole Grochowina (Schwester in der Christusbruderschaft Selbitz), Dr. Johannes Hartl (Gebetshaus Augsburg) und Pastor em. Dr. Heinrich-Christian Rust. Musikalisch getragen wurde die Veranstaltung von der Band „Lobpreiswerkstatt Ravensburg“.
Während des Convents hingen an den Türen des Tagungshotels Schilder mit der Aufschrift „Geschlossene Veranstaltung“. Dies wurde von verschiedenen Rednern mehrfach ironisiert in Frage gestellt. In der Tat stand eine Außentür des Sitzungssaals schon aus Temperaturgründen offen. Und ein Beobachter wie der Referent des Konfessionskundlichen Instituts (KI) Dr. Lothar Triebel durfte teilnehmen. Andererseits hieß es auf der CCD-Webseite ausdrücklich: „Die Teilnahme ist nur auf persönliche Einladung hin möglich.“ Eine Öffnung ist darin zu sehen, dass am Ende der Tagung angekündigt wurde, der CCD wolle sich am Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt a.M. beteiligen. – Anders als beim ersten Convent, an dem zumindest ein paar Vertreter von Migrantengemeinden teilgenommen haben, fehlten diese diesmal, was aber 2020 wieder anders werden soll.
In einer Zusammenfassung gegen Ende des Convents wurde gesagt, eine neue Zeitepoche beginne. Es käme zu einem geistlichen Klimawechsel in Deutschland, einer geistlichen Erweckung, auch in der römisch-katholischen Kirche. Deutschland finde in seine Berufung neu hinein, in seine Vaterschaft. Dabei liege der Halt aber nicht in den Systemen, sondern nur in Jesus Christus. In den Dimensionen Herrlichkeit, Schönheit und Freude habe man zu neuer Gemeinsamkeit gefunden und wachse hin zu Einheit. Gott sei mitten in den Umbrüchen.