Dem Evangelischen Bund und seinem Konfessionskundlichen Institut in Bensheim ist es ein großes Anliegen, nicht nur die in Deutschland vorherrschende evangelisch-katholische Ökumene zu fördern, sondern die gesamte kirchliche Landschaft in den Blick zu nehmen. Dazu diente eine Fahrt des Präsidenten des Evangelischen Bundes, Dr. h.c. Christian Schad, und der Orthodoxiereferentin Dr. Dagmar Heller nach Köln zu einem Besuch bei Erzpriester Radu Constantin Miron, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, und nach Bonn zu Metropolit Augoustinos (Lambardakis), dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland. Mit von der Partie waren die Geschäftsführerin der ACK, Dr. Verena Hammes, und der Generalsekretär des Evangelischen Bundes, Dr. Richard Janus. An dem Gespräch in Bonn nahm auch Dr. Konstantinos Vliagkoftis, Sekretär und wissenschaftlicher Mitarbeiter der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland, teil.
Im Vordergrund der Gespräche stand die Kontaktaufnahme seitens des Evangelischen Bundes beziehungsweise die Pflege der bereits bestehenden Kontakte. Es ging darum, sich über die derzeitige Situation der Orthodoxen Kirche in Deutschland zu informieren. Die Gespräche berührten verschiedene Themen: von der Zukunft der Ökumene und speziell den Gesprächen der Evangelischen Kirche in Deutschland mit orthodoxen Kirchen über Fragen zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2022 in Karlsruhe bis zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für die Ökumene. Es wurde unbedingt positiv hervorgehoben, dass der Vorsitz der ACK in der Person von Erzpriester Miron zum ersten Mal von einem Orthodoxen wahrgenommen wird, dessen Mandat erst vor Kurzem von der Mitgliederversammlung verlängert wurde. Die ökumenische Offenheit von Metropolit Augoustinos ist bereits in einer Festschrift („Orthodoxie ist keine Häresie“) zum 50jährigen Jubiläum seiner Bischofsweihe in diesem Jahr gewürdigt worden. Im jetzigen Gespräch wurde sie noch einmal bestätigt.
Eine Einladung durch Herrn Dr. Schad zu einem Vortrag und zum Gespräch im Konfessionskundlichen Institut Bensheim nahm der Metropolit gerne an, zumal das 1.700-jährige Jubiläum des Nizänischen Glaubensbekenntnisses, also des ökumenisch meistanerkannten Bekenntnisses der Christenheit, das 325 auf dem ersten ökumenischen Konzil in Nizäa verabschiedet wurde, bevorsteht und in unseren Kirchen 2025 begangen werden wird.