Papst Franziskus hat die Kooperation der katholischen Kirche mit dem Weltkirchenrat in ökumenischen Angelegenheiten als ermutigend gewürdigt. Die 1965 gegründete Gemeinsame Arbeitsgruppe fördere den interreligiösen Dialog, Frieden, Gerechtigkeit, Wohltätigkeit und die humanitäre Hilfe, schreibt der Papst in einer Grußbotschaft zum 50jährigen Bestehen, wie der Weltkirchenrat am Donnerstag in Genf mitteilte. In einem Schreiben betonte Franziskus zudem, dass der Dialog trotz einiger unterschiedlicher Auffassungen fortgeführt werden müsse. Vertreter des Weltkirchenrates und des Vatikan nahmen an einem Kongress in Rom anlässlich des 50. Jahrestages teil.
Der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, unterstrich, dass die jahrzehntelange Zusammenarbeit ein Grund zur Freude und sogar zum Stolz sei. Der gemeinsame Glaube an Gott sei das einigende Band zwischen der katholischen Kirche und den rund 350 protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen des Weltkirchenrates. Allerdings verwies auch der norwegische Lutheraner Tveit auf konträre Positionen, etwa beim gemeinsamen Abendmahl. Der Ökumenische Rat der Kirchen und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen sind mit jeweils zehn Mitgliedern in der Gemeinsamen Arbeitsgruppe vertreten. Bei deren Treffen werden Fragen zu Lehre, Mission, Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung, ökumenische Bildung und Jugend erörtert.
Die katholische Kirche ist zudem Vollmitglied in der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Weltkirchenrates und entsendet Berater in das Team für Mission und Evangelisation. Die Mitgliedskirchen des Ökumene-Dachverbandes repräsentieren mehr als 500 Millionen Gläubige.
epd her rks 26.06.2015