Während des Monats Oktober war wieder einmal eine Praktikantin im Konfessionskundlichen Institut, stud. theol. Paulien Wagener aus Halle (Saale). Hier berichtet sie über diese Zeit:

 

Das Kollegium verabschiedet Paulien Wagener

 

 

 

 

 

 

Ein Praktikum im Konfessionskundlichen Institut

Mein vierwöchiges Praktikum im Oktober 2021 habe ich mit wenig Wissen und viel Interesse angetreten: Ich, Studentin der evangelischen Theologie und des christlichen Orients, hatte bisher wenig zu den byzantinisch-orthodoxen Kirchen, wie der Russischen Orthodoxen Kirche, gehört. Das hat sich innerhalb von einem Monat spürbar geändert. Zunächst einmal habe ich Dagmar Heller vom Orthodoxiereferat, meine Anleiterin, durch Korrekturlesen verschiedener Bücher und Zeitschriften unterstützt, wobei ich mir jede Menge Grundlagen anlesen konnte. Außerdem habe ich verschiedene Nachrichtenkanäle zu den orthodoxen und freikirchlichen Kirchen durchforstet und mir einen Überblick über die wichtigsten Geschehnisse und Themen des letzten Jahres verschafft. Die Ergebnisse dieser Recherche fließen in den bald im Materialdienst erscheinenden Ökumenischen Lagebericht. Daneben habe ich an zahlreichen Veranstaltungen der verschiedenen Fachbereiche teilgenommen, die in dieser Zeit im Haus, außer Haus und online stattgefunden haben und viel über die Arbeit(-sbereiche) des Konfessionskundlichen Instituts wie des Evangelischen Bundes gelernt.

Besondere Highlights waren die Begegnungen mit orthodoxen Würdenträgern und Gläubigen. Zunächst besuchten Dagmar Heller und ich die Göttliche Liturgie (den Gottdienst) der Russisch-Orthodoxen Kirche in Darmstadt. Außerdem organisierte sie einen Videocall mit dem syrisch-orthodoxen Erzbischof der Niederlande, Mor Polycarpus Augin Aydin. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die heute überwiegend in der Diaspora existiert, engagiert sich in der Vermittlung von Sprache und Kultur an die junge Generation – z.B. durch Freizeiten, Onlinekurse und Übersetzung zentraler Texte in die jeweiligen Landessprachen. Zugleich besteht die Bereitschaft je nach Bedürfnis der Gläubigen die Landessprache in den Gottesdienst zu integrieren. Mor Polycarpus erzählte von der ökumenischen Offenheit der Kirche, beispielsweise indem sie Glaubende anderer orientalischer Kirche übergangsweise in die Ortsgemeinden aufnimmt bis sie eine eigene Pfarrei erhalten können.

P. Pachomius, Dr. Dagmar Heller, stud.theol. Paulien Wagener

Ebenso war es ein besonderes Erlebnis, das koptische St. Antonius Kloster in Waldsolms-Kröffelbach zu besuchen und auch hier mit Geistlichen zu sprechen. Das Klostergelände bietet neben Raum für mönchisches Leben ein geistliches und kulturelles Zentrum für Gläubige aus ganz Europa, die sich hier zu gemeinsamen Gottesdienstfeiern und zur religiösen Bildung versammeln. Vater Pachomius, einer der örtlichen Mönche, führte uns über das Gelände und nahm sich reichlich Zeit bei Tee alle unsere Fragen zu beantworten. Auch konnten wir bei einem Abendgebet teilnehmen und den Bischof, Abt Michael, persönlich kennenlernen.

 

Alle hier im Konfessionskundlichen Institut haben mich sehr herzlich aufgenommen, meine Fragen beantwortet und mich von Beginn an integriert. Ich bin sehr froh für die vier Wochen und alles was ich im Konfessionskundlichen Institut lernen und erleben durfte! Es hat sich mehr als gelohnt und ich kann allen empfehlen, es mir nachzumachen!

Paulien Wagener

Ansprechpartnerin

Pfrin. Dr. Dagmar Heller
Wissenschaftliche Referentin für Orthodoxie und Leitung

Telefon

06251.8433.19