Am 14. September begehen die katholische Kirche, die orthodoxen Kirchen, die anglikanische Kirche und einzelne lutherische Kirchen wie die Evangelical Lutheran Church of America  und der Lutheran Church of Missouri Synod das Fest der Kreuzerhöhung. Auch die von  der Evangelischen Michaelsbruderschaft herausgebenen Agenden „Die Feier der Evangelischen Messe“ und das „Evangelische Tagzeitenbuch“ haben liturgische Formulare für dieses Fest, während es in dem von der VELKD und der UEK herausgegebenen Agende „Evangelisches Gottesdienstbuch“ kein liturgisches Formular dafür gibt.
Die Ursprünge dieses Festes liegen im 4. Jahrhundert nach Christus, wo die Mutter des Kaisers Konstantin, Kaiserin Helena, der Legende nach das Kreuz Christi gefunden haben soll. Über der Fundstelle liess Kaiser Konstantin eine Kirche errichten, die heutige Grabeskirche, deren Einweihung am 13. September 335 erfolgte. Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde das Kreuz den Gläubigen erstmalig zur Verehrung gezeigt, in dem es in die Höhe gehoben – erhöht – wurde. Das Kreuz wurde als Siegeszeichen verehrt, weil Christus am Kreuz den Tod überwunden hat. Nachdem die Perser 614 die Kreuzesreliquie geraubt hatten, wurde sie von Kaiser Heraklius 628 zurückerobert und eigenhändig wieder nach Jerusalem gebracht. Im 7. Jahrhundert wurde das Fest von Rom übernommen, 629 wurde es auf den 14. September festgesetzt. Zuletzt durch die Kreuzzüge kamen viele sogenannte Kreuzesreliquien auch in das Abendland, so dass sich heute solche an vielen Orten finden.
In den orthodoxen Kirchen ist es bis heute Brauch, dass ein blumengeschmücktes Kreuz in einer Prozession durch das Kirchenschiff getragen wird, mit dem der Priester bzw. Bischof den Segen  in alle vier Himmelsrichtungen erteilt. In der römisch-katholischen Liturgie kennt man die Erhöhung des Kreuzes in der Karfreitagsliturgie.

Martin Bräuer