Nicht irgendwo, sondern im Ulmer Münster wurde die 113. Generalversammlung des Evangelischen Bundes am vergangenen Donnerstag mit einem Festgottesdienst eröffnet. Das Thema der diesjährigen Studientagung, die zentraler Bestandteil der Versammlung ist, spiegelt die ökumenischen Anliegen von Evangelischem Bund und Konfessionskundlichem Institut wider: 50 Jahre Leuenberger Konkordie.
In der sogenannten Leuenberger Konkordie von 1973 versichern sich die Kirchen der reformatorischen Tradition Kanzel- und Abendmahlsgesellschaft und erkennen vormalige Streitpunkte nicht mehr als kirchentrennend. Die Gemeinschaft dieser Kirchen ist seitdem als “Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa” (GEKE) in ständigem Austausch über theologische Themen und aktuelle Entwicklungen.
So nahm der Präsident des Evangelischen Bundes, Kirchenpräsident i.R. Dr. h.c. Christian Schad, die Pfingstgeschichte und die Frage nach Verständigung zum Ausgangspunkt seiner Predigt. Wie beim Pfingstereignis gehe es auch bei der Leuenberger Konkordie “um eine Einheit, die nicht gleichmacht, nicht gesichtslos ist, sondern: die gerade in der Unterschiedlichkeit den Reichtum der Gaben erkennen lässt.” Grundlage eines guten Dialogs sei es, aufeinander zu hören und Verständnis füreinander zu wecken.
Während der Studientagung werden u.a. der Augsburger Bischof Dr. Bertram Maier und der Wiener Theologie Prof. Dr. Ulrich H.J. Körtner die Fragen nach den Möglichkeiten von Kirchengemeinschaft im Lichte der Leuenberger Konkordie aus katholischer bzw. evangelischer Perspektive vorstellen. Außerdem informieren die Referenten des Konfessionskundlichen Instituts im “Update Ökumene” über die aktuellen Entwicklungen in den christlichen Konfessionen. Die gesamte Tagung endet am kommenden Sonntag, 7. Oktober, mit einem Festgottesdienst zum Jubiläum der Konkordie im Ulmer Münster. Die Predigt wird Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl halten.