Für einen fruchtbaren Dialog ist es unverzichtbar, den Gesprächspartner in seiner Eigenart zu verstehen. Verstehen setzt aber eine gewisse Kenntnis des anderen voraus. Daher lautet das Motto des KI: “Den Nächsten kennen wie sich selbst”. Es geht darum, den ökumenischen Dialog und das ökumenische Miteinander der Kirchen zu fördern. Grundlegend für die Arbeit des KI ist die wissenschaftlich fundierte Urteilsbildung aus evangelischer Perspektive. Sie beleuchtet die Entwicklungen, Herausforderungen und Debatten bzgl. Lehre, Leben und Ethos von Kirchen und religiösen Gemeinschaften sachlich und differenziert. Der Arbeitsschwerpunkt des Instituts liegt dabei auf der langfristigen und nachhaltigen Wahrnehmung ökumenischer Diskurse, die aktuelle Themen auch in ihrer historischen Genese reflektiert und verortet.
Das Institut verfolgt ökumenisch relevante Debatten und Prozesse auf deutscher, europäischer und interkontinentaler Ebene und gestaltet diese mit. Es zeigt prognostisch Perspektiven künftiger Entwicklungen und Herausforderungen auf und steuert proaktiv konfessionskundliche und ökumenische Impulse bei.
Die Arbeit des Instituts erfolgt in kritischer Zeitgenossenschaft. Es nimmt theologisch die Aufgabe der Gegenwartsdeutung wahr und beobachtet gesellschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen und aktuelle Diskurse. Im Rahmen regelmäßiger Publikationen stellt es seine Expertise einer breiten kirchlichen und gesamtgesellschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung. Das KI gibt dazu die Fachzeitschrift „Materialdienst des konfessionskundlichen Instituts“ (MD) heraus sowie die Buchreihen „Kirchen der Gegenwart“ und „Kirche – Konfession – Religion“.
Die Bibliothek mit ca. 50.000 Bänden und mehr als 200 Fachzeitschriften und Pressediensten, die kontinuierlich archiviert werden, bildet die Grundlage für die Arbeit an konfessionskundlichen und ökumenewissenschaftlichen Fragen der Gegenwart.
Kooperationspartner
Das KI arbeitet eng zusammen mit anderen ökumenischen Fachstellen in kirchlicher und akademischer Anbindung. Dazu gehören u.a. die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin, das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik des Erzbistums Paderborn, das Ökumenische Institut der Benediktinerabtei Niederaltaich, das Ökumenische Institut in Heidelberg, das Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg sowie das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung in Tübingen.
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Ich schätze das Konfessionskundliche Institut, weil es wissenschaftlich fundierte Konfessionskunde und kirchliche Praxis miteinander verbindet. Die besondere Stärke des Instituts ist, dass Entwicklungen von Lehre und Leben in den christlichen Kirchen langfristig wahrgenommen werden. Auf diesem Hintergrund können aktuelle Situationen und Tendenzen fachlich präzise analysiert und gedeutet werden. Durch Publikationen, Vorträge, Stellungnahmen und Seminarangebote fördert das Konfessionskundliche Institut das gegenseitige Verständnis der Konfessionen füreinander – auch im europäischen Kontext – sowie die ökumenische Verbundenheit. Seine Expertise dient dem interkonfessionellen Miteinander, das mir sehr am Herzen liegt und auch in einer säkularer werdenden Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Daher freue ich mich, dass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau das Institut von Beginn an aktiv unterstützt.
Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau