Die katholische Kirche kennt eine Fülle liturgischer Feiern und Formen und versteht sich selbst als eine Kirche, in der die Liturgie die Mitte kirchlichen Lebens ist. Von der Liturgie sagt das Zweite Vatikanische Konzil, sie sei „der Gipfel, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt“.

Der Vatikan gibt in jedem Jahr ein sogenanntes „Annuario Pontificio“, ein Jahrbuch, heraus, in dem alle katholischen Verwaltungsbezirke auf der ganzen Welt aufgeführt sind. Demnach gibt es laut Jahrbuch 2011 aktuell weltweit ca. 2950 Kirchenbezirke und insgesamt ca. 1,181 Milliarden Katholiken, was einem Anteil von 13,6% an der Weltbevölkerung ausmacht.

Da Fragen der Ethik im römisch-katholischen Lehrsystem einen hohen Stellenwert besitzen und diese immer wieder neu an aktuellen Themen aufbrechen, spielen sie in der Verkündigung des kirchlichen Lehramts eine bedeutende Rolle.

Die Frage, woher die Kirche ihre Erkenntnis von Gott und der Welt gewinnt, behandelt autoritativ die Dogmatische Konstitution „Dei Verbum“ (DV) des 2. Vatikanischen Konzils von 1965. Bezugspunkt von Glaube und Leben ist laut dem Konzil die persönliche Begegnung mit Gott, die durch die Kirche vermittelt wird.

Was Kirche nach katholischem Verständnis ist, hat das 2. Vatikanische Konzil (II. Vaticanum) in der Apostolischen Konstitution „Lumen Gentium“ (LG) von 1964 festgelegt und damit die Überlegungen des 1. Vatikanischen Konzils fortgeführt.

Der deutsche Begriff „katholisch“ ist ein lateinisches bzw. griechisches Lehnwort (katholikos bzw. καθολικός) und bedeutet übersetzt „allgemein“, „umfassend“.

Die römisch-katholische Kirche ist die größte christliche Konfession der Welt. Sie stellt einen umfassenden Lebenshorizont und ein relativ geschlossenes Gefüge von Weltdeutungen dar, in denen ein Mensch von Geburt bis Tod beheimatet sein kann. In Deutschland gehören ihr fast 25 Millionen Menschen an. Diese „Grundinformation“ will in knapper und allgemein verständlicher Form in die Grundlagen, den Aufbau und die wesentlichen Lebensvollzüge der römisch-katholischen Kirche einführen. Dabei nimmt sie keine Wertung aus evangelischer Sicht vor und will keine Problemanalyse bieten, sondern in erster Linie die „offizielle“, also lehramtliche Sicht der katholischen Kirche darstellen.