Rechtzeitig zum Jahresende ist Heft 4/2024 des Materialdienstes des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim (MdKI) erschienen. Aus Sicht verschiedener Konfessionen wird hier das Thema “Gerechter Friede” behandelt.
Die Wurzeln für das Konzept des „Gerechten Friedens“ in der ökumenischen Bewegung sind auf der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung von 1988/89 zu finden, wo es darum ging, eine Kirche des Friedens zu werden. Aufgenommen und weiter entwickelt wurde der Gedanke vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) im Rahmen des Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Derzeit ist das Thema unter neuen Umständen und in einer neuen Perspektive wieder aktuell.
Auch wenn die Arbeit für den Frieden zwischen Kirchen und Kulturen zum ökumenischen Kerngeschäft gehört, kann immer wieder festgestellt werden, dass Kirchen und konfessionelle Traditionen oft in Konflikte verwickelt sind, die entweder durch religiöse, nationale oder politische Prämissen motiviert sind. Die gegenwärtige Situation provoziert geradezu die Frage nach einer Vision für gerechten Frieden. Dazu ist es wichtig, sich mit den eigenen hermeneutischen und historischen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen.
Das soeben erschienene Heft des MdKI geht daher der Frage nach, was “Gerechter Friede” in den verschiedenen konfessionellen Traditionen bedeuten kann und welche hermeneutischen Voraussetzungen in den jeweiligen Kirchen dieses Konzept beeinflussen.
Gasteditorin ist Dr. Elisabeth Maikranz von der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg, die das Heft auf der Grundlage eines Podiums bei der “European Academy of Religion” 2023 in St. Andrews (Schottland) konzipiert hat.
