Im November kamen Vorstand und Beirat des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) unter Leitung seines Vorsitzenden, Dr. Andreas Liese, zu ihrer diesjährigen Klausur zusammen. Gastgeber war die Lutherische Theologische Hochschule der Selbständig-Evangelisch Lutherischen Kirche in Oberursel. Der dortige Professor für Kirchengeschichte, Dr. Gilberto da Silva, wirkt seit vielen Jahren für seine Kirche im Beirat des VFF mit.

Das Konfessionskundliche Institut Bensheim (KI) arbeitet sowohl durch Freikirchenreferent Dr. Lothar Triebel als auch durch dessen Vor-Vorgänger, Dr. Walter Fleischmann-Bisten, im Beirat mit. Letzterer übernimmt seit seiner Pensionierung jährlich die mühevolle Aufgabe des Korrektorats für das vom VFF herausgegebene „Jahrbuch Freikirchenforschung“. Nun wurde er auch zum Leiter des Herausgeberteams bestimmt.

Schwerpunktthema der Sitzung war die Planung der nächsten Tagungen und hier insbesondere die Frage, wie man diese thematisch und methodisch so gestalten kann, dass sie auch für Nachwuchswissenschaftler*innen attraktiv sind. Eine entsprechende Vorlage des stellvertretenden Vorsitzenden des VFF, Andreas Kohrn, hatte Triebel in der Woche vor der Sitzung in seinem Netzwerk zur Diskussion gestellt und wertvolle Rückmeldungen von Vikar*innen aus Frei- und Landeskirchen bekommen. Das von Triebel 2020 eingerichtete Junge Forum Freikirchen (JFF) zeitigt immer häufiger solche Netzwerkfrüchte.

Der VFF seinerseits vernetzt sich zunehmend mit anderen Vereinigungen. Für die Jahrestagung 2025, bei der es um das 500ste Jubiläum der Entstehung der Täuferbewegungen gehen wird, wird u.a. die Zusammenarbeit mit dem Mennonitischen Geschichtsverein und der Gesellschaft für freikirchliche Theologie und Publizistik (GfTP) angestrebt. Das KI ist sowohl im VFF als auch in der GfTP korporatives Mitglied.

Die VFF-Tagung 2024 wird unter dem Titel „Die Zukunft der Welt zwischen Horror und Hoffnung“ eine Theorie untersuchen, die Millionen von Gläubigen weltweit prägt und auch auf politische Entscheidungen Einfluss hat: den sogenannten Dispensationalismus. Diese Auffassung besagt, dass es verschiedene, aufeinanderfolgende Heilszeiten („Dispensationen“) gibt. Was wissen wir über die Hintergründe dieses Verständnisses? Wie hat es sich entwickelt? In welchen Gemeindekontexten wird es vertreten? Wie wirkt es sich politisch und gesellschaftlich aus – und warum gerade in den USA? Dortige konservative Evangelikale vertreten teilweise solche Auffassungen. Aber wie hängt der Prämillenarismus (die Lehre, dass Jesus vor dem tausendjährigen Reich wiederkommt) damit zusammen? Gibt es Parallelen in unseren Zusammenhängen – möglicherweise in (scheinbar) ganz unreligiösen Zusammenhängen? Die Tagung findet 26.–28. April 2024 in der Theologischen Hochschule Friedensau (bei Magdeburg) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten statt.

Lothar Triebel

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