Bf. Rückert leitet die Beratungen. (c) I.Hahn, EmK

Im Februar tagte die Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Sie hatte neben der Erörterung gewichtiger Sachthemen auch darüber zu entscheiden, wer die Nachfolge von Bischof Harald Rückert antritt, der im Frühsommer in den Ruhestand tritt.

Zur Wahl standen drei Pastoren im Alter zwischen 55 und 62. Alle dienten oder dienen der Kirche bereits als Superintendenten. Nicht unerwartet stammen zwei der drei aus den deutschen Kerngebieten der EmK: aus Sachsen und aus Württemberg. Ungewöhnlich aber war das Tableau für eine deutschlandweit agierende Kirche, insofern zwei der drei Kandidaten in der DDR aufgewachsen sind.

Gewählt wurde nach für EmK-Verhältnisse relativ vielen Wahlgängen der Sachse Werner Philipp. Im Zusammenhang der Wahl kam es zu einer Diskussion über die bischöflichen Aufgaben, weil die bisherige Amtsstruktur das Spektrum derer, die sich für das Amt zur Verfügung stellen können, möglicherweise zu sehr eingrenzt; wer z.B. noch jüngere Kinder zuhause hat, wird kaum kandidieren können. Am Ende wurde ein Antrag angenommen, der eine Evaluierung dieser Aufgaben zum Ziel hat.

Das Bischofsamt wurde aber auch im Kontext der Entwicklungen in der weltweiten EmK (auf Englisch: United Methodist Church, UMC) thematisiert. Auch mehrere europäische Jährliche Konferenzen (Gebietskirchen) wollen die Neuausrichtung der EmK in Sachen Homosexualität nicht mittragen und verlassen daher die EmK. Daher wird sich die bisherige Zahl von drei Zentralkonferenzen und das heißt auch: drei Bischöfen, wohl nicht halten lassen. Das wird vermutlich auch dazu führen, dass die hiesige Zentralkonferenz nicht mehr ausschließlich Deutschland abdeckt. Das allerdings wäre nur ein Schritt in den Normalzustand in der EmK, die grundsätzlich international organisiert ist (neben Deutschland gibt es einzig auf den Philippinen eine „nationale“ Zentralkonferenz).

Der Freikirchenreferent des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim, Dr. Lothar Triebel, nahm auf persönliche Einladung von Bischof Harald Rückert an der Zentralkonferenz teil, die auch einen ökumenisch hochrangig besetzten Abschiedsabend zu Ehren Rückerts einschloss. Zu den Gästen dieses Abends gehörten u.a. der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland war am nächsten Morgen an der Amtseinführung von Rückerts Nachfolger Werner Philipp beteiligt. EKD und EmK stehen seit 1987 in voller Kirchengemeinschaft zueinander, was dadurch mal wieder sichtbaren Ausdruck gewann.

Lothar Triebel

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