Dieser Beitrag bietet eine Zustandsanalyse der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Jahr 2019. Dafür wurden maßgebliche Informationen, Publikationen, Verlautbarungen, Synodalakten und auch Gemeindeberichte aus dem Bereich der SELK innerhalb eines Jahres ausgewertet. Die in diesem Aufsatz aufgrund des Konstatierten aufgestellte These ist, dass in der SELK Prozesse von Adaption und Pluralisierung zu beobachten sind. Die Frage ist, ob das auch schon Ansätze zu Transformation der Kirche sind.

Die SELK ist phänomenologisch betrachtet eine von vielen Kirchen, man könnte auch sagen: eine von vielen Freikirchen in Deutschland. Zwar ist die SELK in ihrem theologischen Selbstverständnis keine Freikirche, aber ihr Erscheinungsbild erinnert den außenstehenden Betrachter an die größeren der in der Vereinigung evangelischer Freikirchen zusammengeschlossenen Kirchen, in Sonderheit an die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK). Äußere Ähnlichkeiten gibt es allerdings auch mit den zumeist sehr viel größeren Landeskirchen und römisch-katholischen Bistümern. Die SELK ist eine von vielen etablierten christlichen Kirchen in Deutschland; sie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und arbeitet dort auf allen Ebenen aktiv mit.

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