2025 ist das Jahr des nächsten großen Reformationsgedenkens nach 2017. Die Taufen von erwachsenen Gläubigen, die sich am 21. Januar 1525 in Zürich ereigneten, waren genauso wirkmächtig wie der sogenannte Thesenanschlag, den die lutherischen Kirchen als Ereignis des 31. Oktober 1517 annehmen. Das Jubiläum wurde auf internationaler Ebene am Himmelfahrtstag 2025 in Zürich gefeiert. Auf deutscher Ebene kulminierte es mit einer Tagung, einem Festakt unter Beteiligung des Bundespräsidenten und einem Gottesdienst am Wochenende 19.-21. September 2025.
KI-Freikirchenreferent Dr. Lothar Triebel nahm im Mai
an den Feiern in Zürich
und an der vorgeschalteten Mennonitischen Weltkonferenz (Mennonite World Conference, MWC) in Schwäbisch Gmünd teil. Diese feierte dabei auch ihr hundertjähriges Bestehen.

(c) dieses und aller weiter unten folgenden Bilder, wenn nicht anders angegeben: “500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.”
Die Feierlichkeiten in Hamburg hatte er mitorganisiert; vor Ort war er durch ein Experten-Interview am Ende der Tagung und mit einer Fürbitte im Gottesdienst aktiv.
Da das Tagungsende gleichzeitig Teil der diesjährigen “Nacht der Kirchen” in Hamburg war, konnten hier auch Menschen teilnehmen, die die Tagung nicht besucht hatten.
Dass die Steuerungsgruppe des Täufergedenkens den Bundespräsidenten eingeladen hatte, war angesichts der traditionellen mennonitischen und baptistischen Auffassungen hinsichtlich der notwendigen Trennung von Kirche und Staat nicht selbstverständlich. Nun aber ehrte das Staatsoberhaupt mit seiner Anwesenheit und einer gut vorbereiteten Rede, dass und wie diese Denominationen die Gesellschaft mitgestalten. Nebenbei wurde in seiner Rede sowie in der folgenden der (mennonitischen) Vorsitzenden des Vereins “500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.” deutlich, dass “Obrigkeit” und “Täufer*innen” auch nach 500 Jahren noch zu unterschiedlichen Positionen hinsichtlich
des Gebrauchs von Waffen kommen können …
Seit 1525 gibt es Gemeinden, später ganze Gemeindebünde und Kirchen, die erst dann taufen, wenn die Täuflinge selbst ihren Glauben bekannt haben. Dazu zählen in Deutschland u.a. mennonitische und baptistische Bünde, der Bund Freier evangelischer Gemeinden, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie Pfingstbünde und -kirchen. Weltweit gesehen handelt es sich dabei mittlerweile um mindestens ein Viertel der Christenheit.
2018 konkretisierten sich Pläne einiger Fachleute aus der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden und des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten), das Jubiläum 2025 aktiv zu gestalten und diesem eine Pentade vorzuschalten. (Die EKD hatte vor dem 2017er Jubiläum eine ganze Dekade von Themenjahren organisiert.
Für das Täufergedenken nun also fünf Themenjahre.) Dass Mennonit*innen und Baptist*innen dafür gemeinsam antraten, war bereits für sich selbst ein ökumenisches Ereignis, das international in den eigenen Reihen bis ins laufende Gedenkjahr hinein teilweise auf Verwunderung stieß, hat man doch 400 Jahre lang nicht häufig die Kooperation gesucht. Die Verantwortlichen gingen aber noch weiter und suchten schnell den Schulterschluss mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), vornehmlich derer Ökumenischen Centrale in Frankfurt am Main, und mit den beiden großen ökumenewissenschaftlichen Instituten in Deutschland, dem römisch-katholischen Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn und dem landeskirchlichen Konfessionskundlichen Institut Bensheim. Dessen Freikirchenreferent arbeitete seit 2019 intensiv in der Steuerungsgruppe des Täufergedenkens mit und war auch einmal Gastgeber einer Sitzung der Steuerungsgruppe. Mit einem Minimum von Finanzen (fast alles Spenden von Einzelnen sowie von Gemeinden) und einem Maximum an ehrenamtlicher Arbeit hat der Verein “500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.” ein beeindruckendes Programm an Veranstaltungen (vor allem Gottesdienste, Vorträge und Ausstellungen) sowie Publikationen über ein halbes Jahrzehnt lang organisiert und (mit)gestaltet. Dass am Ende auch das Bundesinnenministerium eine Förderung gewährte, war verdiente Wertschätzung großer Mühe.
Triebel hat auf dieser Netzseite immer mal wieder über die Arbeit der Steuerungsgruppe und deren Ergebnisse berichtet, vgl. ACK-Studientag „Täuferische Kirchen“, Mitgliederversammlungen und Tagungen von VFF und GFTP mit Eröffnung des Täufergedenkens 1525-2025, Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025. Themenheft 2020 zum Täufergedenken erschienen, Konfessionskunde als friedensbildende Maßnahme. Wie Kenntnis der anderen zur Versöhnung führt, Neuer Konfessionskundlicher Berater, Ausstellung „500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025“ in Bensheim, Ökumenischer Arbeitsbesuch im Konfessionskundlichen Institut. Die baptistischen ACK-Delegierten tagten in Bensheim.